Oskar Schindler - Wichtige Persönlichkeiten der Geschichte

Oskar Schindler war ein Industrieller und Mitglied der NSDAP, der während des Holocaust Hunderte von Juden rettete, indem er sie in Munitions- und Emailwarenfabriken in Polen und im besetzten Böhmen und Mähren einsetzte. Als opportunistischer Unternehmer mit Hunger nach Erfolg und Reichtum schien er die unerwartete Person zu sein, die zum Kriegshelden wurde. Während des Krieges beschäftigte Schindler mehr als 1.000 Juden, um in seinen Fabriken zu arbeiten und sie vor der Deportation in Konzentrationslager zu bewahren.

Frühen Lebensjahren

Schindler wurde am 28. April 1908 im Sudetenland (heutiges Tschechien) geboren. Er war der ältere von zwei Kindern. Sein Vater Hans Schindler arbeitete in einem landwirtschaftlichen Betrieb, während seine Mutter Louisa Hausfrau war. Er besuchte eine deutsche Schule, an der er sich bei Schülern und Lehrern großer Beliebtheit erfreute. Er verließ die Gelegenheit, ein College zu besuchen, entschied sich jedoch dafür, Kurse in verschiedenen technischen Bereichen an einer Handelsschule zu belegen. Seine Grundausbildung absolvierte er 1924 und nahm Gelegenheitsjobs auf. Er heiratete 1928 Emilie Pelzl und wurde bald darauf zum Militärdienst eingezogen.

Werdegang

Ein Jahr später verließ er den Militärdienst und trat seinem Vater bei, bis das Geschäft in der Wirtschaftskrise der 1930er Jahre scheiterte. Die sich wandelnde politische Landschaft in Europa und der anschließende Aufstieg von Adolf Hitler führten ihn zum deutschen Spionagedienst, wo er Nachrichten für die Nazis sammelte. 1939 besetzte Deutschland Polen und Schindler zog nach Krakau, um vom Fall Polens zu profitieren. Er engagierte sich auf dem Schwarzmarkt und sammelte innerhalb kurzer Zeit genügend Reichtum, um deutsche Offiziere zu bestechen. Er erhielt Emailwaren- und Munitionsproduktionsanlagen, die früher den Juden gehörten. Schindler begann mit 45 Mitarbeitern, beschäftigte aber bis 1944 2.000 Mitarbeiter. Die Hälfte davon waren Juden.

Wichtige Beiträge

Schindler rettete Hunderte von Juden vor der Deportation in Konzentrationslager in Deutschland, indem er sie in seinen Fabriken beschäftigte. Er bot Tausenden eine Einnahmequelle zu einer Zeit, als Juden als Ausgestoßene in der Gesellschaft galten. Er ermöglichte deutschen Spitzenoffizieren das Verschenken und Bestechen auf dem Schwarzmarkt, damit er die Juden in seinen Fabriken behalten konnte. Seine Junior-Manager erstellten eine Liste mit rund 1.200 Juden, die als entscheidende Mitarbeiter für den Betrieb des Unternehmens galten. Die Liste wurde als "Schindlers Liste" bekannt.

Herausforderungen

Schindlers Hauptherausforderungen kamen von der NS-Regierung. Es galt als Verrat, den Juden zu helfen, und Schindler musste fortwährend hohe Offiziere in der Regierung und im Militär bestechen. Als sich die alliierten Streitkräfte der Befreiung Polens näherten, begannen jüdische Angestellte, Munition in der Fabrik zu sabotieren. Er benutzte sein gesamtes Vermögen, um die Juden zu retten, und nach dem Krieg hatte er alle seine Ersparnisse aufgebraucht.

Tod und Vermächtnis

Gegen Kriegsende schloss sich Schindler seiner Frau an. Das Ehepaar floh nach Argentinien, um einer strafrechtlichen Verfolgung zu entgehen. Er versuchte vergeblich, mehrere Unternehmen zu gründen, darunter Landwirtschaft und Zementherstellung. Er trennte sich von seiner Frau und zog nach Deutschland zurück. Schindler starb 1974, und die Juden versammelten sich, um seinen Leichnam zu einem anständigen Begräbnis nach Israel zu transportieren. Er wurde auf dem katholischen Friedhof auf dem Berg Zion in Jerusalem beigesetzt. 1993 wurde ihm zu Ehren der Film „Schindlers Liste“ gedreht.